Vorschau auf die Walchsee Challenge

Mit meinen erreichten Ergebnissen bin ich heuer sehr zufrieden, gerade weil ich aus verschiedensten Gründen auf mein taktisches Gespür, auf meinen Renninstinkt und mein Körpergefühl zurückgreifen musste. Dinge, die für mich unmittelbar mit meinem Sport in Verbindung stehen. Aber was ist drinnen, falls ich in Form und fit bin?

Gerade im Frauentriathlon explodieren ja die Zeiten - offenbar gibt es kaum mehr Unterschiede zum männlichen Geschlecht. Da gefällt mir das Zitat von Lothar Leder besonders gut: „Ich wäre zweite Frau geworden!!“  (Roth 2011)
Meine im Laufe meiner aktiven Jahre angeeignete Erfahrung sagt mir, dass ich maximal 2 Langdistanzen auf der Peak-Performance absolvieren kann, einen dritten Ironman auf einem guten Niveau. Athleten wie Bracht, Al Sultan, Badmann, Kate Allen,… haben offenbar die Selben Erfahrungen gemacht. Deshalb halte ich das WTC-Pro-Ranking für äußerst fragwürdig: Angesichts doch beschränkter Möglichkeiten in Europa, der explodierenden Kosten für Überseestarts, der vergleichsweise zu anderen Sportarten geradezu lächerlichen Preisgelder und letztlich der merkwürdigen Dopingkontrollen ….! Ein besonderes Paradoxon war dann der Zieleinlauf von Andreas Raelert beim Ironman Regensburg, den ich unmittelbar miterleben durfte, wo er ja starten musste, um als schnellster Athlet aller Zeiten auf Hawaii dabei sein zu „dürfen“.  Ein einzigartiges Reglement, es sorgt für Spannung und nur die „Besten“  werden daher auch in Hawaii starten.
Aber Schluss mit der Philosophiererei – ich schaue grundsätzlich auf meine Art den Sport zu betreiben und versuche dies auch entsprechend zu vermitteln.
Jedenfalls möchte auch ich meine Trainingsleistungen endlich wieder in einem mir wichtigen Wettkampf abrufen können. Und genau das ist der Punkt: ich möchte es noch einmal wissen! Und versuchen, mein perfektes sauberes (dies trifft auch auf das Drafting zu) Rennen zu absolvieren. Nach Regensburg haben wir analysiert: Trotz meiner persönlich besten Leistung im Training in allen drei Teildisziplinen war mein Rückstand für eine bessere Platzierung bereits nach dem Schwimmen zu groß. Es plagten mich bereits vor dem Wettkampf Zweifel über die Sinnhaftigkeit der Teilnahme – wieder einmal streifte mich ein Infekt gerade in der Vorwettkampfwoche!. Zumindest eine Top-Platzierung bei den Profis konnte ich erkämpfen: Da ich nicht zusammenbrechen wollte, habe ich auf dem letzten Drittel des Marathons noch mehr herausgenommen. Zudem war der 5. Platz nicht mehr zu holen. Erreichte Zeiten und Rückstände interessieren mich grundsätzlich nicht besonders – was habe ich davon, falls ich 10 Minuten hinter der Ersten bin und doch nur 10te? Oder 5 Minuten hinter einer „draftenden“ Amateurin – kein Hahn kräht danach. Da finishe ich entweder überhaupt nicht oder regelkonform und mit Hirn – manche nennen’s dann auch Taktik. Hinter der Ziellinie kann man kollabieren – im Rennen besser nicht. Ich sehe immer noch Joly Moss vor mir – wie sie ohne Hilfe das Ziel erreicht.
Unmittelbar nach dem Wettkampf bin ich dann in den Familienurlaub, wo Christoph und ich nunmehr 1 Woche lang krankheitsbedingt nichts machen können. Nur Armin gibt Gas – und das ist schön.
Nach einer kleinen Sinnkrise freue ich mich wieder auf mein nächstes Rennen (obwohl ich nicht gut in Form bin), vorallem weil es bei uns daheim in Tirol stattfindet und sich immer mehr zum wichtigsten Triathlonereignis im Westen Österreichs zu mausern scheint, der
Challenge Walchsee am 04.09.11
http://www.challenge-walchsee.at/
 
Bis dann
Eure Ute.
 
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